Nachhaltige Produktion bei Köhlerpappen

Auch in schwierigen Zeiten hält die Köhlerpappen GmbH in Gengenbach an ihrem Ziel fest, bis 2030 80 % weniger CO² zu produzieren. Dazu informierte sich SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner vor Ort bei Prokurist Thomas Dörfer. Dieser sagte eingangs, dass die Energiepreise eine Herausforderung sind. Gerade deshalb wolle man auf eine nachhaltige Energieversorgung umstellen. Fechner hatte sich erfolgreich für einen Zuschuss von einer Viertelmillion Euro für die umweltfreundliche Erweiterung der Kläranlage eingesetzt, die infolge dieses Bundeszuschusses nun gebaut werden kann. Durch das neue Biomassekraftwerk kann nicht nur das bestehende Braunkohlekraftwerk abgeschaltet werden, sondern 19.000 Tonnen CO² von insgesamt 32.000 Tonnen CO² konnten dadurch eingespart werden. Weitere 14.000 Tonnen CO² sollen eingespart werden durch die Beteiligung an einem Windrad.

Derzeit produziert die Köhlerpappen GmbH mit knapp 100 Mitarbeitern spezielle Pappe. Ein großer Kunde ist die Firma Ravensburger, die die Pappen aus Gengenbach zu Puzzeln verarbeitet. Auch geht man neue Wege: Als neues Produkt bietet man Pappe mit Anteilen aus Graspellets an, was vor allem bei umweltbewussten Kunden großen Zuspruch findet.

An die Politik hat Köhlerpappen vor allem zwei Wünsche. Zum einen wünscht man sich von der Stadt Gengenbach eine beschleunigte Planung für den Anschluss des Standortes westlich an den Kinzigpark. „Das entlastet auch die Innenstadt von Gengenbach“, so Dörfer. Zum anderen machen Köhlerpappen die hohen Stromkosten Sorgen. Fechner sieht sich deshalb darin bestätigt, dass es in Deutschland einen subventionierten Industriestrompreis geben muss. „Wir müssen unsere Industriebetriebe unterstützen, wenn wir weiter Industrie bei uns haben wollen und dazu gehört es, den Strompreis für Industriebetriebe zeitlich befristet zu subventionieren“, forderte Fechner.