ZAK vor energiepolitischen Herausforderungen

„In der jetzigen Situation müssen wir alles dafür tun, um die Müllgebühren stabil zu halten und nicht zu erhöhen“, das forderte der Geschäftsführer des Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg, Herr Georg Gibis, beim Besuch des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner in Ringsheim. Die größte Sorge, die auch Ortenaus Landrat Scherer Fechner übermittelt habe, ist, dass durch die Neuregelung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes auch CO2-Emissionen aus Abfallverbrennung ab nächstem Jahr CO2-bepreist werden. Fechner sagte hier Unterstützung zu. Müllgebühren haben verschiedene Einflussfaktoren, daher müsste man die Steigerung berechnen. Angesichts von Gesamtkosten für die CO2-Bepreisung in Höhe von rund einer Million Euro pro Jahr für den Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg würden Kostenerhöhungen und Gebührensteigerungen folgen, die nicht kompensierbar sind. Geschäftsführer Gibis verwies darauf, dass mit der CO2-Bepreisung keine Verringerung von CO2-Emissionen verbunden sei, denn nicht verwertbare Abfälle müssten immer korrekt entsorgt werden. Fechner verwies darauf, dass die Ampel-Koalition schon reagiert habe und die eigentlich anstehende Erhöhung des CO2-Preises nicht durchgeführt habe. Auch Bürgermeister Pascal Weber unterstützte das Anliegen. „40% der Ringsheimer Haushalte und alle öffentlichen Gebäude in Ringsheim werden über die Fernwärme versorgt. Wenn wir die Müllgebühren erhöhen, fürchten wir, dass die schon jetzt mit einem Anhänger pro Woche illegalen Müllentsorgungen zunehmen“, so Weber. Gibis verweis auf den innovativen Ansatz des ZAK, Energie aus Biomasse zu gewinnen. In einer Anlage des ZAK zur Wärmeversorgung werden strohähnliche Rundballen, die aus biodiverser Landschaftspflege als Trockenhalmgut gewonnen werden, energetisch genutzt, um Haushalte mit Fernwärme zu versorgen. Eine qualifizierte Abluftbehandlung zur Vermeidung schädlicher Emissionen ist dabei unerlässlich. Fechner zeigte sich davon beeindruckt und begrüßte ausdrücklich, dass solche Verfahren als dezentrale Lösungen zur Energiegewinnung aus Biomasse zum Einsatz kommen.