Scheer kam nicht, diskutiert wurde dennoch

ETTENHEIM (fi). Der Start in den Bundestagswahlkampf hatten sich der SPD-Bundestagskandidat f?r den Wahlkreis, Johannes Fechner, und die Ettenheimer Genossen etwas anders vorgestellt. Hermann Scheer (SPD), der f?r seinen Einsatz f?r die Solarenergie 1999 den alternativen Nobelpreis erhalten hatte, war f?r ein Referat und Diskussion ?ber sein Spezialthema im B?rgersaal f?r Freitagnachmittag angek?ndigt. Doch der viel besch?ftigte Pr?sident der Euro-Solar, der in dieser Woche auf einem Kongress in San Diego ?ber Solartechnologie sprechen wird, hatte in Berlin den Flieger verpasst.
Rund 50 Genossen und/oder Interessierte am Thema harrten dennoch aus, wollten dann wenigstens dem Kandidaten auf den Zahn f?hlen und Fragen zum Thema stellen. Sie h?rten von Johannes Fechner zun?chst ein klares Bekenntnis zum von der rot-gr?nen Regierung beschlossen und von der schwarz-roten Regierung unter dem Druck der SPD erneuertem Ausstieg aus der Atomenergie. „Ich halte das f?r eine Sackgassentechnologie. Wir setzen auf Effizienz und regenerative Energien“, so das Credo des Kandidaten. Vor dem Hintergrund der gerade erst vor wenigen Wochen in die ?ffentlichkeit getragenen Diskussion um ein gigantisches Solarstromprojekt in der W?stenregion Nordafrikas warnte er indes vor ?bertriebenen Erwartungen ? wie ?brigens zuletzt auch Hermann Scheer in Interviews. Er, Fechner, stehe f?r dezentrale Energieversorgung und einen Mix aus regenerativer und fossiler Energiegewinnung sowie dem Aussch?pfen aller m?glichen und noch neu zu entwickelnder Einsparpotenziale. Das kam im Plenum gut an, f?hrte auch zu einigen fachlichen Diskursen.
Klar auch, dass der SPD-Kandidat vor dem Hintergrund des parallel stattfindenden Bahngipfels (Tiefensee/Oettinger) um ein Bekenntnis zum Bau des dritten und vierten Gleises nicht umhin kam. Wissend, dass in Ettenheim auch die Genossen die Gleise an der Autobahn ablehnen, gab er dennoch ein klares Bekenntnis f?r die Autobahnvariante ab und erhielt Unterst?tzung einiger Kenzinger und Herbolzheimer im Auditorium.
Abschlie?end versprach Johannes Fechner, dass es vor der Wahl noch zu Vortrag und Diskussion mit Hermann Scheer in Ettenheim kommen werde. Fechner: „Am Telefon hat er vorhin sein Wort drauf gegeben“.